Bericht von der Fachtagung zum islamischen Religionsunterricht in Deutschland

Die Fachtagung zum islamischen Religionsunterricht in Deutschland

Teil I. Günter Winands, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW

Staatssekretär Günter Wienand

Staatssekretär Günter Wienand

Vom 11. bis 12. Dezember 2009 fand in Osnabrück eine Tagung statt, die der Frage, ob und wie zukünftig in Deutschland ein islamischer Religionsunterricht analog zu konfessionellem christlichen Religionsunterricht gestaltet werden könne, gewidmet war.

Ich ging dorthin mit dem Wunsch, zu ergründen, was unsere Mächtigen treibt, dieser aufgrund ihrer Machtstruktur gefährlichen Religion diese Tür in den staatlichen Erziehungsapparat zu öffnen. Ist es wirklich ausgemachte Blödheit, oder steckt etwas anderes dahinter?

Nachdem die Eröffnungsbeiträge absolviert waren, in denen die deutschen Vertreter ihre Arglosigkeit und ihre Willkommenshaltung gegenüber „dem Islam“, die Muslime jedoch Hinweise auf ihre wachsende Anzahl, ihre langjährige Präsenz in Deutschland (200 Jahre) und darauf aufbauend ihre Ansprüche geäußert hatten, machte Staatssekretär G. Winands vom nordrhein-westfälischen Unterrichtsministerium einige beunruhigende Äußerungen.

Etwa die, dass der türkisch-muttersprachliche Islamkundeunterricht, der dort seit Jahren bereits erteilt wird, von Anfang an als Platzhalter für einen islamischen Religionsunterricht vorgesehen gewesen sei. Ich war zur Zeit von dessen Einführung selbst Lehramtsreferendar in NRW und bekam für die fragwürdige Tatsache, dass an deutschen Schulen in türkischer Sprache unterrichtet wird, die atemberaubende Begründung, dass nur, wer seine Muttersprache gut beherrsche, auch Fremdsprachen wie Deutsch lernen könne.

Eine glatte Zwecklüge also, geäußert in der Hoffnung, dass der so Abgespeiste um seiner Laufbahn willen nicht weiter nachfragen möge. Es ist ja nicht so, dass diese hier aufgewachsenen Kinder des Deutschen nicht mächtig wären. Es scheint eher ein Zugeständnis ans DiTiB-Personal zu sein, das aus der Türkei eingeflogen wird und jährlich wechselt, damit ja keine Assimilation stattfinden kann.

In Herrn Wienands Vortrag war sehr viel vom „Migrationshintergrund“ vieler Schüler in Nordrhein-Westfalen die Rede. Tatsächlich sind die meisten, die den muttersprachlichen Unterricht besuchen, Türken. Allen Ernstes behauptete Winands dann, die „Diaspora- Moslems“ seien in einer „ähnlichen Situation“ wie katholische Kinder in Berlin – vielleicht haben auch diese einen „Migrationshintergrund“?

Dass es einen Unterschied zwischen moslemischen, türkischen Kindern und nichtmoslemischen deutschen Kindern gebe, wurde im Vortrag an keiner Stelle deutlich. In Gestalt von Herrn Winands belügt der Staat also seine Bürger. Aber warum?

Ein anderer Aspekt stellt das geradezu wohlwollende Entgegenkommen staatlicher Stellen an die islamische Minderheit dar. Das Motto ist Herrn Schäubles Ausspruch „Der Islam ist Teil Deutschlands, ist Teil unserer Zukunft“ und wird wörtlich als Weisung verstanden. Herr Winands teilte mit, dass in Nordrhein-Westfalen derzeit bereits deutlich mehr Lehramtskandidaten für den islamischen Religionsunterricht ausgebildet würden (den es als Schulfach noch gar nicht gibt) als heute benötigt werden. Die Ausbildung „über Bedarf“ erfolge hinsichtlich der Zukunft, denn bei weiter wie bisher laufender Demographie würde sich dieser Bedarf sehr bald einstellen. Nebenbei wurde auch erwähnt, dass der „Integrationsminister“ von NRW, Armin Laschet (CDU), geäußert habe, dass er erwarte, dass die rechtlichen Probleme (über die ich im nächsten Abschnitt schreiben werde) mit den islamischen Verbänden ausgeräumt seien, damit ab 2010 der islamische Religionsunterricht starten könne. Derzeit hat aber niemand eine Vorstellung davon, wie eine solche Lösung aussehen soll, da man auf Seiten der islamischen Verbände keine Kompromisse einzugehen bereit sei, was „die Wertordnung, die dem Grundgesetz zugrunde liegt“, sondern sich höchstens auf „die Werte des Grundgesetzes“ festzulegen bereit ist. Daher ist zu erwarten, dass die deutsche Seite Abstriche von ihren ohnehin nur schwachen Forderungen machen wird. Der islamische Religionsunterricht soll um jeden Preis kommen.

Fazit des Beitrages von Herrn Winands: Während die islamische Seite konkrete und handfeste Prinzipien in die Verhandlungen einbringt und diese auch nicht abzuschwächen beabsichtigt, stellt man auf Seiten des deutschen Staates ein naives und leichtsinniges Festhalten am Buchstaben des säkularen Staatsprinzips fest. Wenn es Werte gibt, die das Fundament des Grundgesetzes bilden, in diesem aber nicht niedergelegt sind, dann ist es zwar nicht Aufgabe des deutschen Staates, sie mit staatlichen Mitteln einzufordern, doch den Muslimen klarmachen, worum es sich dabei handelt, und wo folglich die natürlichen Grenzen des Entgegenkommens des deutschen Staates lägen, wäre schon vorstellbar. Doch dergleichen wurde nicht einmal im Ansatz ausgesprochen. So wird an jeder Stelle die Gesamtheit der islamischen Gläubigen in Analogie zu den christlichen Kirchen behandelt, obwohl erstere keineswegs verfasst sind, im Gegensatz zu letzteren. Das komplizierte Verhältnis zwischen säkularem Staat und christlichen Glaubensgemeinschaften hat sich über Jahrhunderte zwischen Gruppen des deutschen Volkes entwickelt, und es ist höchst zweifelhaft, ob dergleichen im Hauruckverfahren mit Angehörigen fremder Völker und Kulturkreise nicht zu schwerer Selbstschädigung des säkularen Staates führen wird. Aber vielleicht ist genau das ja gewollt?

Schattenkönig im Januar 2010

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11 Antworten zu Bericht von der Fachtagung zum islamischen Religionsunterricht in Deutschland

  1. Häle Alwin schreibt:

    Eine Lehre die zu einem wesentlichen Teil in westlichen Demokratien gesetzeswidrig ist, müsste zur Gänze verboten werden. Wie will man sicherstellen, dass im Unterricht nur der gesetzeskonforme Teil unterrichtet wird, bzw. darauf hingewiesen wird, dass es sich um einen gesetzeswidrigen Teil handelt.

    Die Politiker und Gutmenschen liefern uns aus Dummheit, Unwissenheit punkto Islam, falsch verstandener Toleranz und falsch verstandener Nächstenliebe dem unmenschlichen, ja dämonischen Islam aus. Unsere Nachkommen werden darunter zu leiden haben.

    Alwin Häle, Muntlix

  2. soowie schreibt:

    MAN MÜSSTE ZU ALLERERST EINMAL FESTSTELLEN;
    WAS UNTER RELIGION ZU VERSTEHEN IST?

    gehört die aufforderung zum töten andersgläubigen zum religionsinhalt?

    wird dieser inhalt in den schulen gelehrt, nicht nur in den moscheen.

    KLÄRT ZUERST; WAS RELIGION IST!!!!!

  3. Breitmeier, Adolf schreibt:

    Den Begriff Religion wird man wohl nie ganz klären können, aber sie läßt sich trefflich für eigene Zwecke einsetzen. Und wenn, wie beim Islam, ,,Religion“ zur Staatsideologie wird, auch noch vom Mondgott Allah, Herr des Sirius (Halbmond und Stern in Flaggen, die wissen, dass sie einen Mondgötzen aus Sicht anderer Religionen anbeten) als göttliches Gebot gilt, dann kann man als ,,Gottergebener = Muslim nichts mehr falsch machen. Der Islam fordert in seinen Grundlagen den Tod der Ungläubigen tausendfach, verlangt Lug und Trug – und so weiter, wer den Koran gelesen hat und den realexistierenden Islam sieht, der weiß das alles. Nur unsere Politiker nicht. Natürlich wird dann im Islamunterricht der Koran gelehrt, was denn sonst. Noch nicht einmal Herr Laschet und Frau Roth oder Frau Merkel und Herr Schäuble bezweifeln das. Es scheint, als wollten diese Leute das Deutschland des GG vernichten – sie sprechen von einer Mehrheitsgesellschaft, dabei ist das GG für das deutsche Volk gemacht worden. Eine konkurrierende und rivalisierende Minderheitsgesellschaft, die mit aller Gewalt (und der Hilfe – von wem?? ) an die Macht kommen will zu untzerstützen ist im Prinzip ein Verbrechen am eigenen Volk. Dabei bin ich gar nicht fremdenfeindlich oder chauvinistisch. Ich sehe leider nur, was passiert. Weder die regierenden noch die oppositionellen Parteien im Bundestag sind zu einer Lösung fähig, sie sind nicht mehr wählbar! Mit freundlichem Gruß

  4. tintenkiller schreibt:

    Zuerst muss ich kllarstellen, dass die Islamverbände, wenn sie vom Grundgesetz spechen, immer ihre Sonderrechte mitmeinen. Und die stehen nicht im Einklang mit dem Geist unseres GG. Da ist der Staat zum Schutz des Lebens, des Einzelnen und aller Kreatur, da, was im Islam umgekehrt ist. Da redet man von einem gemeinsamen Gott, der unsere Welt wunderbar geschaffen habe, mordet aber drauf los, als sei man eben nicht verantwortlich. Man ist es ja auch nicht, nach dem Koran.
    Der Mensch ist Untertan einer Maschinerie, die sich im überheblichen Wahn der Gottesnähe übt, aber von Liebe nichts weiß oder wissen will. Ich habe im März 2009 in der Wolfsburg bei Essen, erlebt, wie wir die Vereinbarkeit des Scharia mit dem Grundgesetz übergestülpt bekamen, vom Weihbischof von Essen abgesegnet, – sachliche, nachvollziehbare Argumente waren störend. Seit dem weiß ich, dass Vorgänge, wie etwa die Erniedrigung von Sarrazin, nur mit der Logik der Scharia denkbar sind, mit unserem Rechtsempfinden null zu tun haben.
    Die Grünen und die SPD haben sich als erste zum Sprachrohr gemacht,
    die Regierung hat es gebilligt. Dhimmis, die wissen, sie können nur mit Schutzgeld und Zugeständnissen überleben. Jetzt sollen zusätzlich 50 Mill. Araber in die Eu eingeführt werden. Da brauchen wir entsprechende Lehrer. Die Aprobation geben ihnen die Islamverbände.
    Dass der Islamunterricht eine Klassengesellschaft nährt und der Einführung der Scharia nützt, ist doch klar. IN Österreich haben 67 % der Islamlehrer angekreuzt, dass sie als Hauptunterrichtsziel die Vermittlung von Überlegenheitsgefühlen sehen.
    Wo bleibt die anständige, geistige Redlichkeit? Nicht umsonst lassen in muslimen Staaten die Muslime ihre Kinder in christlichen Schulen unterrichten. Nur, es ist eine Art Schutzgeldzahlung, was die Kirchen damit erbringen, um überleben zu dürfen, z.T. unter Verschweigen die christlichen Glaubenswahrheiten.
    Wir sind auf diesem Wege. die Parteien und Kirchen wissen es.

  5. tintenkiller schreibt:

    Es wäre mir wichtig, dass alle islamkritischen Menschen sich in EuropeNews ansehen, was mit dieser Europaisichen Mittelmeer-Partnerschaft auf uns zukommt -binnen 14 Tagen! „Euromed kommt. 14 Tage Zeit, um dagegen zu protestieren“ (lt. Verteiler BPE)
    (http://europenews.dk/de/node/28976) Tut was, schreibt an einflussreiche Politiker – vielleicht Gauweiler?)- schreibt selbst! Hier werden m.E. die Beschlüsse der Rassismuskonferenz vom April 2009/Genf fortgesetzt. Der Mohamedanerschutzbund /Brüssel 21.12.09 lässt auch grüßen. Unsere Meinungsfreiheit wird als „Diffamierung der Religion“ mit undemokratisch entstandenen Gesetzen gekappt. Siehe auch die sog. „EU-Grundrechteagentur“, die seit Genf einen Strafenkatalog für jegliche Kritik am Islam ausarbeitet. Es sieht so aus, als seien wir wirklich entmachtet.

  6. Dolomitengeist schreibt:

    Italien:Politischer Streit wegen Islamunterricht in den Schulen
    http://dolomitengeisteu-dolomitengeist.blogspot.com/2009/10/italienpolitischer-streit-wegen.html

    Maroni: Islam in der Schule, kommt nicht in Betracht
    “ Ein falscher Weg zur Integration“
    http://dolomitengeisteu-dolomitengeist.blogspot.com/2009/10/islam-italien-maroni-islamstunde-in-der.html

  7. Antikulturalist schreibt:

    Da ich’s vergessen hatte :
    Deutschland stellt(e) dabei bis heute „Kultur“ als überlegen gegen die (westliche) Zivilisation, – heute konkret als besser-als-die-Amerikaner (Fremd-)Kulturschützer und Friedensverteidiger . . . Das ist der eigentliche Kampf „um Afghanistan“, der ja massenpsychologisch und entscheident im wesentlichen in den deutschen Massenmedien ausgefochten wird . . .

  8. Antikulturalist schreibt:

    Mit dem aufkommenden Imperialismus nach 1871/80, verschärftem Antisemitismus und Kolonialpropaganda, wurde Deutschland geradezu auch antichristlich unter der Hauptlosung „Gegen Rom und Juda“ auf asiatische Ethik und KULTURmacht-Politik geöffnet und ORIENTiert.

    Deutschland stellt(e) dabei bis heute „Kultur“ als überlegen gegen die (westliche) Zivilisation, – heute konkret als besser-als-die-Amerikaner-und-Israelis (Fremd-)Kulturschützer und Friedensverteidiger . . . Das ist der eigentliche Kampf „um Afghanistan“, der ja massenpsychologisch und entscheident im wesentlichen in den deutschen Massenmedien ausgefochten wird. . .

    Das meiste dazu :
    – Arabist Wolfgang G. Schwanitz
    – Historiker Matthias Kuentzel, aktuell „Die Deutschen und der Iran“
    – wikipedia.NACHRICHTENSTELLE für den ORIENT ( dt. Djihad-Erweckungszentralen) und Max Freiherr v. Oppenheim
    – wikipedia.Deutsche Militärmissionen im Osmanischen Reich
    – aval31.free.fr , – photospalestine.free.fr
    – TellTheChildrenTheTruth.com
    – DIE GROßE LÜGE UND DER MEDIENKRIEG GEGEN ISRAEL ; Von der Verkehrung der Wahrheit zur Verkehrung der Wirklichkeit“ – strategische Geheimdienst- und Propaganda-Operationen von SS- und KGB- gestütztem Islamismus mit zentraler Wirkung bis heute.
    – SCHWARZBUCH des KGB II. zur Untermauerung
    – „Ein Gläschen Yarden-Wein auf den israelischen Golan“, über die ununterbrochene deutsch-palästin-antijüdische Tradition, Ideologie und Ausbildung
    ~~~~~~~~~~~~~~~~

  9. Eifelginster schreibt:

    Schattenkönig sei von Herzen gedankt für den Osnabrücker Einsatz und den wichtigen Bericht hier.

    In zwei Wochen tut sich Unschönes im rheinischen Köln.

    „WR“ bedeutet Wissenschaftsrat. Der WR plädiert
    für eine universitäre islamische Theologen-Ausbildung, das heißt, die differenziert diskriminierende Scharia-Doktrin und die seelenrettende Fiqh-Jurisprudenz sollen Vorlesungsstoff für künftige Profi-Imame, Religionspädagogen, andere Pädagogen und diverse Geisteswissenschaftler werden.

    Tagung: Islamische Studien in Deutschland
    Dienstag/Mittwoch 13./14. Juli 2010
    KOMED Köln, Im MediaPark 7, 50670 Köln

    Moderation Jörg Lau

    Mohammed Khatami, angefragt, Schiitischer Theologe, ehemaliger Präsident des Iran

    Mahmoud Hamdy Zakzouk (Zaqzuq), angefragt, Sunnitischer Theologe, Staatsminister für islamische Stiftungen, al-Azhar-Universität, Kairo, Ägypten

    Mustafa CeriC, Großmufti, Sarajevo / Bosnien

    ferner so etwas wie das Who-is-who der bundesdeutschen Islamlobby:

    Ömer Özsoy, Mathias Rohe (angefragt, deutscher Jurist und Schariafreund), Rabeya Müller, Harry Harun Behr, Hamideh Mohagheghi (schiitische deutsche Islamfunktionärin), Bülent UCar, Werner Schiffauer

    Klicke, um auf Islamprogramm_koeln.pdf zuzugreifen

    WR betont: „Die Teilnahme erfolgt auf Einladung. Weitere Informationen erhalten Sie unter“ …

    islamtagung@wissenschaftsrat.de

    http://www.wissenschaftsrat.de/aktuelles-presse/termine/

  10. Eckhardt Kiwitt schreibt:

    Gehe nicht mit dem eigenen Regelwerk in ein fremdes Kloster

    «Не ходи со своим уставом в чужой монастырь»
    (Russisches Sprichwort)

  11. Eckhardt Kiwitt schreibt:

    Das o.a. Sprichwort (im vorherigen Kommentar) verstehe ich metaphorisch.
    Man kann es auf Kolonialherren beziehen, oder auf Menschen, die als Einwanderer in einem Land ihren eigenen tradierten Werten oder ihrer Religion eine Vorrangstellung im Aufnahmeland verschaffen wollen (siehe u.a. den Beitrag Beschönigung: „Islam ist Zufriedenheit“), aber auch z.B. auf Hausbesetzer.

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