Die “Weiße Rose” und der Counter-Jihad

Interview mit Susanne Zeller-Hirzel, eine der beiden letzten noch lebenden Mitglieder der „Weißen Rose“

Susanne Zeller-Hirzel (rechts 1946)

Susanne Zeller-Hirzel (rechts 1946)

Kendra Adams, die Mitbegründerin der amerikanischen Organisation „Stop Islamization of America“ (SIOA), veröffentlichte am 30. August 2009 einen Artikel „Abandoning Sophie Scholl and the White Rose“ , in dem sie aufzeigte, dass die Lehren aus der Geschichte nicht wirklich gezogen werden, weder in den USA noch in Europa.

Daraufhin teilte ich der Autorin mit, dass eine der letzten beiden noch lebenden Mitglieder der „Weißen Rose“, die 88-jährige Susanne Zeller-Hirzel, die ehemals beste Freundin von Sophie Scholl, sich als Mitglied der BÜRGERBEWEGUNG PAX EUROPA (BPE) noch heute für den Erhalt von Freiheit und Demokratie gegen die Bedrohung durch die totalitäre Herrschaftsideologie des Islams einsetzt. In der Folge bat mich Kendra Adams mit Susanne Zeller-Hirzel ein Interview zu führen und sandte mir einen Fragenkatalog zu. Am 9. September besuchte ich Susanne Zeller-Hirzel und legte ihr die Fragen vor. Frau Zeller-Hirzel ist eine beeindruckende Frau, die trotz ihres hohen Alters einen scharfen Verstand besitzt und Sachverhalte in wenigen Worten auf den Punkt bringt. Ich bin dankbar, dass ich die Gelegenheit zu diesem Interview haben durfte. Am 30. September erschien dann das übersetzte Interview in der „New English Review“. All denen, die noch immer glauben, die Probleme mit der islamischen Ideologie und der damit zusammenhängenden Integrationsverweigerung gewisser Bevölkerungsteile lösten sich von ganz alleine, sei dieses Interview ans Herz gelegt.

Hier das Interview mit Susanne Zeller-Hirzel im Original. Die Fragen wurden aus dem Englischen übersetzt.

Adams: Es ist uns eine Ehre, ein Interview mit Ihnen führen zu dürfen. Wir hoffen, dass uns Ihre Lehren und Erfahrungen im Widerstand gegen Totalitarismus und Unterdrückung während des 2. Weltkriegs auch beim Kampf gegen den wiedererstarkenden Islam helfen wird, dem ältesten Totalitarismus der Welt. Wir danken Ihnen für Ihre Zeit, die Sie sich dafür nehmen und wir danken Ihnen für Ihre Opferbereitschaft, Ihren Mut und Ihren selbstlosen Einsatz für Freiheit, Menschlichkeit und Wahrhaftigkeit. Während des 2. Weltkriegs waren Sophie Scholl und Sie noch vor der Gründung der „Weißen Rose“ Mitglieder im Bund Deutscher Mädel (BDM). Gab es damals einen konkreten Anlass, warum Sie der NS-Ideologie den Rücken kehrten und ihr stattdessen mit aktivem Widerstand begegneten?

Zeller-Hirzel: Als ich Sophie Scholl kennengelernt habe, war sie die Schwester meiner Ringführerin beim BDM. Ich bewunderte sie ob ihrer Redekunst und ihrer Umgangsformen und sie wurde dann schnell meine beste Freundin. Ich war sehr oft bei Sophies Eltern zu Hause und habe dort auch ihre Geschwister Hans und Inge kennengelernt. Der BDM war seinerzeit so eine Art Pfadfinder-Organisation für Mädchen. Dort war politische Schulung nur ein Aspekt unter vielen anderen und ich wurde dann sogar Scharführerin. Sophies Vater Robert Scholl war katholischer Pazifist und sehr christlich eingestellt. Er erzählte uns sehr viel über seine Erfahrungen und brachte auch mich zum Nachdenken. Das war wohl der Anfang. Denn nun beschlossen wir gemeinsam, dass wir etwas gegen Hitler tun müssten.

Adams: Welche Charaktereigenschaften teilten alle Mitglieder der „Weißen Rose“? Was hatten sie gemeinsam?

Zeller-Hirzel: Nun, wir waren oppositionelle Patrioten, aber allesamt sehr christlich. Obwohl die Scholls katholisch und ich evangelisch bin (mein Vater war evangelischer Gemeindepfarrer), verband uns doch fast alles.

Adams: Soweit ich weiß, war Sophies Bruder Hans Wehrmachtsangehöriger. Gab es innerhalb der Wehrmacht auch eine antinazistische Untergrundbewegung, in die Hans involviert war? Es ist für uns nämlich schwer vorstellbar, dass unter den Soldaten damals antinazistische Sympathien öffentlich geäußert werden konnten. Falls es eine derartige Untergrundbewegung gegeben hat, was können Sie darüber berichten? Zudem, gab es stillschweigenden Rückhalt in der deutschen Bevölkerung für Ihren Widerstand, der Sie ermutigte?

Zeller-Hirzel: Ja, es gab innerhalb der Wehrmacht eine antinazistische Untergrundbewegung (Stauffenberg usw.). Nur waren da hauptsächlich Offiziere daran beteiligt. Mein Bruder Hans war nur einfacher Soldat. Soldaten wurden von den Offizieren selten ins Vertrauen gezogen. So hatte Hans auch keinen Kontakt zu ihnen. Rückhalt in der Bevölkerung hatten wir gar keinen, da irrigerweise die Meinung vorherrschte: „Solange unsere Söhne an der Front fürs Vaterland kämpfen, wäre Widerstand doch Verrat“. Ein weiterer Mitstreiter, der für die „Weiße Rose“ Kontakt zu Berliner Sympathisanten suchte, Falk Harnack, war auch zwangsweise in der Wehrmacht, ohne dort auf Widerstandskämpfer zu treffen. Er wurde dann am 19. April 1943 überraschenderweise von Freislers Volksgerichtshof freigesprochen. Ich denke, ihm kamen dabei seine schauspielerischen Künste als Regisseur zugute. Ich für meinen Teil löste wohl bei Freisler, der mich als junges naives Mädel einschätzte, ein paar Sympathien aus, die mich glimpflich davonkommen ließen, obwohl ich die ganze Haftzeit fest mit meinem Todesurteil rechnen musste.

Adams: Es ist bekannt, dass Hitler nun mal vom Islam fasziniert war und ihm sehr zugetan war. Nationalsozialismus und Islam, speziell soweit es Totalitarismus, Hass auf Juden und Kriegsbereitschaft betrifft, sind sozusagen zwei Seiten der selben Münze. Hitler sagte einmal im Gespräch, dass er sich wünschte, Deutschland wäre islamisch; er meinte, das deutsche Volk würde dann rücksichtsloser kämpfen können. Verständlicherweise werden ja die Juden auch von Mohammed und Allah verachtet. Die Verfolgung und Tötung von Juden ist neben anderem eine der wesentlichen Gemeinsamkeiten von nationalsozialistischer und islamischer Agenda. Waren Ihnen diese Zusammenhänge damals, zu Zeiten der „Weißen Rose“, schon bewusst? Gab es damals schon Moslems in München? Hat Prof. Huber oder ein anderes Mitglied der „Weißen Rose“ dies jemals innerhalb der Gruppe thematisiert?

Zeller-Hirzel: Nein, der Islam und Moslems waren damals überhaupt kein Thema bei uns. Es war mir auch nicht bekannt, dass es überhaupt in Deutschland irgendwo Moslems gab. Auch Hitlers Zusammenarbeit mit Mohammed al-Husseini, dem Großmufti von Jerusalem, der sich seit 1941 in Berlin aufhielt und dann sogar SS-Divisionen aus bosnischen Muslimen aufstellte, war uns allen unbekannt.

Adams: Es gibt einen Dokumentarfilm über eine Sekretärin Hitlers, Traudl Junge. Der Film heißt „Im toten Winkel“. Der Film beschreibt anschaulich wie es möglich war, dass ein ansonsten anständiger Mensch zu all den Verbrechen und der Brutalität einer totalitären Diktatur schweigt und auch noch Entschuldigungen dafür sucht. Der Film zeigt mir, dass Fräulein Junge irgendeinen Charakterschaden gehabt haben muss, nur weiß ich nicht genau welchen. Haben Sie eine Erklärung dafür, wie Millionen der NSDAP folgen konnten, obwohl sie in ihrem Inneren spürten, dass sie die falsche Sache unterstützten? Es ist ja allseits bekannt, dass Totalitarismus und Diktatur nur funktionieren, wenn die Anständigen schweigen.

Zeller-Hirzel: Ich kenne den Film und das Buch. Frau Junge war wohl eine junge Frau mit einem netten Wesen, aber ansonsten recht einfältig. Hitler umgab sich gerne mit solchen Frauen. Warum Millionen der NSDAP folgen konnten? Nun, es gab Armut in weiten Teilen der Bevölkerung. Dazu die von der Mehrheit so empfundene „Schmach von Versailles“, die in Verratsvorwürfen an die Politiker der Weimarer Republik gipfelten. Hitler gab ihnen wenigstens gefühlsmäßig die nationale Selbstachtung zurück, oder wenigstens bildeten sie es sich ein. Ich war sehr erbittert und enttäuscht mitanzuschauen, wie Lehrer, Professoren und der Rektor ohne Not nach und nach im Braunhemd zur Schule und zur Uni kamen, um wie sie sagten, den Nazis „intellektuell auf die Sprünge helfen“ zu wollen. Leute, die ich schätzte und die mir vorher als Vorbild dienten. Ich denke, heutzutage würden sich die gleichen Lehrer und Professoren als islamophile Multikulturalisten profilieren und sich den Moslemverbänden als Handlanger andienen, so wie damals den Nazis. Allerdings muss ich sagen, die Altphilologen waren unter den Lehrern noch die Mutigsten und Distanziertesten.

Adams: Sie sind Mitglied in der BÜRGERBEWEGUNG PAX EUROPA (BPE) in Deutschland. Das ist eine der bedeutendsten europäischen Anti-Jihad- Bewegungen. Was hat Sie veranlasst, in dieser islamkritischen Organisation mitzuwirken?

Zeller-Hirzel: Ich las viele, viele Bücher zum Thema, vor allem die Bücher von Mark Gabriel. So wurde mir klar, dass man nicht nur passiv zustimmen, sondern auch selbst etwas dagegen tun muss. Man muss diese Sache unbedingt unterstützen.

Adams: Sehen Sie Ähnlichkeiten zwischen dem Islam und und dem Nationalsozialismus? Falls ja, welche?

Zeller-Hirzel: Der Fanatismus, der absolute Wahrheitsanspruch und die geistige Einfältigkeit sind sich sehr ähnlich, wie im Islam so auch im Nationalsozialismus.

Adams: Betrachten Sie den Widerstand gegen den Islam als heutige Analogie zum Kampf der „Weißen Rose“ gegen den Nationalsozialismus?

Zeller-Hirzel: Noch nicht ganz. Kritiker der NS-Ideologie wurden damals gleich eingesperrt. Noch sind wir noch nicht an diesem Punkt angelangt. Aber wenn wir nichts unternehmen, wird es wieder dazu kommen. Dann sperren sie die Islamkritiker ein.

Adams: Was macht es Ihrer Meinung nach so schwer, die gefährlichen Aspekte der islamischen Ideologie der Öffentlichkeit zu vermitteln? Was sind die Hindernisse, die es uns so schwer machen, die Öffentlichkeit für unser Anliegen zu mobilisieren? Was könnten wir da besser machen?

Zeller-Hirzel: Die allgemeine Interessenlosigkeit und die weitverbreitete Religionsferne machen es nicht leicht. Jeder meint immer und überall „fair“ sein zu müssen. Das ist kontraproduktiv. Dazu kommt noch der allgemeine Wohlstand, also der vergleichsweise hohe Lebensstandard, der die Leute träge macht. Ich sage: Helfen kann nur Schulung und nochmals Schulung.

Adams: Welcher Weg wäre Ihrer Meinung nach der Beste, um die Menschen aufzuklären, die über den Islam nichts oder nur wenig wissen? Wie können wir die Unterstützung bekommen und so die Grundlage dafür schaffen, dass wir nicht in die gleiche verzweifelte Lage geraten, in die Sie, Sophie und die anderen Mitstreiter der „Weißen Rose“ geraten sind?

Zeller-Hirzel: Wie ich schon sagte: Schulung! Aufklärung auf Nachbarschaftstreffen, Gemeindeveranstaltungen, Kirchengemeindeversammlungen usw. Der Leidensdruck in der Bevölkerung ist zwar da, aber offensichtlich noch nicht groß genug. „Hitler ist die Geißel Gottes“ sagte einst Robert Scholl, Sophies Vater. Dafür wurde er dann auch prompt verurteilt.

Adams: Als Sie mit Ihren Mitstreitern im München und anderswo Flugblätter verteilten, glaubten Sie tatsächlich, die Bevölkerung ließe sich zu Hitler-Gegnern bekehren?

Zeller-Hirzel: Ja, das glaubten wir tatsächlich. Wir dachten, wir könnten etwas bewegen. Und selbst wenn es nichts nützen sollte, so hätten wir es doch wenigstens versucht, schon der Geschichte wegen. Und dennoch hatten wir Angst. Auch die wenigen Sympathisanten hatten Angst. Angst vor dem Todesurteil, Angst vor dem Volksgerichtshof, Angst vor Freislers Geschrei. Aber Schreien ist Schwäche.

Adams: Wir wissen, dass das Gedenken an Sophie Scholl, Sie und Ihre Mitstreiter in aller Welt bei all denen hohe Wertschätzung genießt, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen. Heutzutage jedoch müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass dieser Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit angesichts der Islamisierung Europas und des Westens zunehmend vernachlässigt wird. Ich habe einen Artikel zum Thema „Die Abkehr von Sophie Scholl und der Weißen Rose“ veröffentlicht. Wir sind sehr beunruhigt darüber, dass das Gedenken an Sophie und die Freunde der „Weißen Rose“ nicht mehr richtig und eingehend verstanden wird. Wir sehen derzeit die größte Gefahr der Menschheitsgeschichte auf uns zukommen und nur wenige kämpfen dagegen an. Wie können wir am erfolgreichsten die Menschen dazu bringen, das Andenken und den Mut der Aktivisten der „Weiße Rose“ dadurch zu ehren, indem sie sich der Islamisierung Europas und des Westens widersetzen?

Zeller-Hirzel: Ich denke, es muss erst noch etwas Entsetzliches hierzulande passieren. 9/11 war zu weit weg. Die Kirchen versagen kläglich bei der Aufgabe, die Menschen über die islamische Ideologie aufzuklären. Deshalb müssen andere das tun. Und das geht nur über unablässige Basisarbeit mittels Aufklärung und Schulung.

Adams: Welche Empfehlungen können Sie uns mit auf den Weg geben, uns, die wir uns der Bedeutung der Gefahr bewusst sind, die wir sowohl den Gegner als auch die multikulturellen Ignoranten bekämpfen, welche die Ausbreitung des Islams über die westliche Welt unterstützen, obwohl sie über den Islam wenig bis nichts wissen?

Zeller-Hirzel: Auch wenn die Kirchen in ihrer Bedeutung eine immer kleinere gesellschaftliche Rolle spielen, sollte doch in die kirchlichen Institutionen, angefangen bei den Kirchengemeinden, mehr agitiert werden.

Adams: Welche ermunternden Worte können Sie uns mitgeben, um uns in unserem Kampf gegen die Feinde der Freiheit und Menschlichkeit zu helfen?

Zeller-Hirzel: Einigkeit macht stark und mutig!

Adams: Vielen Dank für Ihre Gedanken und Ihre Erläuterungen. Es war mir eine Ehre, Sie interviewen zu dürfen. Sie, Sophie, Hans, Kurt und all die anderen Mitstreiter sind sowohl unsere Helden als auch die Helden all derer, welche die Freiheit und das Schöne lieben und sich gegen Barbarei, Totalitarimus, Hass und Intoleranz einsetzen.

Zeller-Hirzel: Ich danke auch Mrs. Kendra Adams und unseren amerikanischen Freunden der SIOA und wünsche ihnen viel Erfolg im Ihrem Kampf für den Erhalt von Freiheit und Menschenrechten.

Adams:Ich danke Ihnen Frau Zeller-Hirzel, Sie sind ein Vorbild für uns alle in unserem Kampf gegen den Islamismus, den größten Krieg der Moderne.

Auch wenn die gestellten Fragen deutlich machen, wie die Widerstandsbewegung „Weiße Rose“ aus amerikanischer Perspektive wahrgenommen wird, so lassen sich Analogien mit dem Counter-Jihad durchaus nachvollziehen. Kendra Adams fordert ihre Leser auf, das Interview an alle Islam-Verharmloser und Multikulti-Schwätzer weiterzugeben. Wenn schon Susanne Zeller-Hirzel den Kampf gegen die Nazis mit dem Kampf gegen Scharia und Islamisierung vergleicht, so fragt Kendra Adams ihre Leser, wie kann man heutzutage dafür angegriffen werden, wenn sich freiheitsliebende Menschen für den Erhalt unserer Werte, unserer Freiheiten und für Demokratie einsetzen?

Conny Axel Meier (Oktober 2009)

Literaturempfehlung:

» Susanne Hirzel: Vom Ja zum Nein. Eine schwäbische Jugend 1933 bis 1945. Silberburg-Verlag, 2000, ISBN 3-87407-368-8

Orginal-Flugblätter der “Weißen Rose”:

flugblatt5aa

Flugblatt 5 Vorderseite

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Flugblatt 5 Rückseite

Flugblatt 6

Flugblatt 6

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